"Zukunftsplan Fahrradstadt Erlangen" beschlossen

Erlangen soll seinem Ruf als Fahrradstadt wieder gerecht werden und Vorreiter bleiben.

 

Seit Herbst 2019 hat sich die Bürgerinitiative zum Radentscheid - mittlerweile eine bundesweite Bewegung - für das Bürgerbegehren "Erlangen, tritt in die Pedale" zur Verbesserung der Radinfrastruktur in Erlangen eingesetzt und trotz Corona-Krise 5300 Unterschriften gesammelt. Statt die Unterschriften gleich einzureichen, trat die Initiative dann in mehrmonatige Verhandlungen mit der Stadtverwaltung, dem Oberbürgermeister und den Parteien, um einen gemeinsamen Plan für die Umsetzung der Maßnahmen auszuarbeiten.

 

Das Ergebnis dieser Verhandlungen ist der "Zukunftsplan Fahrradstadt Erlangen", der als Kompromiss mit der Verwaltung zwar nicht alle Maßnahmen aus dem Bürgerbegehren umsetzt, aber in manchen Punkten auch darüber hinausgeht. So sollen in den kommenden Jahren statt der geforderten 6 zusätzlichen Personalstellen, jetzt sogar 10 Stellen aufgebaut werden, um die Maßnahmen umzusetzen. Die Stadt setzt sich zum Ziel jährlich mindestens 45 Euro pro Einwohner für Investitionen in den Radverkehr einzusetzen (Kopenhagen: 36 Euro). Damit soll es zumindest nicht an Geld und Personal fehlen.

 

Darüber hinaus finden sich viele Forderungen aus dem Bürgerbegehren im Zukunftsplan wieder:

  • Ausbau des Radwegenetzes und fahrradfreundliche Umgestaltung der Kreuzungen
  • Mehr Fahrradstraßen und Fahrradzonen und Umgestaltung der bestehenden Fahrradstraßen gemäß Leitfaden
  • 8000 neue Fahrradabstellplätze inklusive der Fahrradparkhäuser am Bahnhof und am Siemens Campus
  • Bemühung um die Planung von Radschnellwegen in der Region in Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten, -gemeinden und der höheren Ebenen
  • Sichere Gestaltung der Schulwege, insbesondere für Schüler*innen, die mit dem Rad kommen
  • Schaffung von Mobilitätspunkten (Vernetzung von ÖPNV, Carsharing und Fahrradabstellplätzen) und Prüfung eines Fahrradleihsystems
  • Ausbau des Lastenrad-Angebots von aktuell 9 auf 25 Lastenräder bis Ende 2022
  • Infosystem und Online-Portal zum Radfahren, z.B. zum Melden von Mängeln am Fuß- und Radwegenetz
  • Bei Baustellen soll auch an Radfahrende und Fußgänger besser gedacht werden, statt deren Wege zu sperren
  • Jährlicher Bericht der Stadtverwaltung zum Stand der Umsetzung

 

Der "Zukunftsplan Fahrradstadt Erlangen" wurde am 24.02. im Erlanger Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossen. Im Gegenzug verzichtet die Bürgerinitiative auf die Durchführung eines Bürgerentscheids, möchte aber die Umsetzung des Plans konstruktiv begleiten und überwachen. Ein erfolgreiches Ende einer tollen Initiative, die von allen Fraktionen im Stadtrat als Beispiel direktdemokratischer Teilnahme gelobt wurde und zum Klimaschutz in Erlangen beitragen wird!


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